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Messebericht: KNX auf dem IoT Solutions Weltkongress 2023

Yasmin Hashmi berichtet über die beeindruckende Präsenz der KNX Association auf dem jüngsten IoT Solutions Weltkongress, der vom 31. Januar bis 3. Februar 2023 in der Fira Barcelona stattfand.

Der IoT Solutions Weltkongress (IOTSWC) 2023 fand gleichzeitig mit der ISE 2023 in der Fira Barcelona in Spanien statt. KNX war auf beiden Veranstaltungen stark vertreten und wollte einem interessierten Publikum seine IoT-Qualitäten präsentieren. Casto Cañavate, Marketing Manager von KNX, erklärt: „Das IoT erweitert die Möglichkeiten, neue Anwendungen für dynamische, innovative Lösungen für die intelligente Heim- und Gebäudetechnik zu verbinden. Es ist wichtig, auf der IOTSWC präsent zu sein, weil wir unseren revolutionären neuen KNX-IoT-Open-Source-Software-Stack und unsere neuen Start-up-Unternehmen präsentieren sowie neue Unternehmen kennenlernen wollen.“

Die KNX Association war mit einem KNX-Start-up-Pavillon auf dem IOTSWC vertreten, in dem fünf Start-ups mit einer faszinierenden Reihe neuer Produkte und Anwendungen vorgestellt wurden. Darüber hinaus hielten Mitarbeiter der KNX Association Vorträge im Hauptauditorium und veranstalteten am letzten Messetag das KNX-IoTech-Forum.

KNX-Marketing-Manager Casto Cañavate führt König Felipe VI von Spanien durch den Start-up-Pavillon von KNX auf dem IoT Solutions Weltkongress.

Start-up-Pavillon von KNX

Roberto Davico, verantwortlich für System & Tools bei der KNX Association, leitete den Start-up-Pavillon von KNX auf der IOTSWC, wo er praktische Übungen für diejenigen anbot, die an der Entwicklung von IoT-basierten KNX-Lösungen interessiert sind. Er zeigte, welche Materialien und Werkzeuge Dritten zur Verfügung stehen, um mit der Integration ihrer (Software-)Lösungen in KNX zu beginnen; mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man eingebaute Geräte konfiguriert und wie man mit dem KNX-Programmiertool ETS arbeitet.

Robert Davico von der KNX Association (links) im IoT-Start-up-Pavillon von KNX auf der IOTSWC.

Atios aus der Schweiz zeigte seine KNX Bridge mit Apple-HomeKit-Unterstützung und sein Smart Core Stand-alone-Gerät zur Steuerung von bis zu 12 x 16A Lasten über das Apple HomeKit. Derzeit wird die Integration von Matter entwickelt, die die Kompatibilität mit Google Home ermöglicht, ebenso wie ein kostenloses Update für die KNX Bridge, das es ermöglicht, als IP-Schnittstelle für die ETS zu fungieren.

Präsident und Direktor von Atios Malte Göller sowie Vizepräsident und CEO Janick Zwyssig demonstrieren die Sprach- und Touch-Steuerung eines KNX-Systems mit der KNX Bridge und dem Smart Core von Atios.

11IoT aus Indien demonstrierte den Multiprotokoll-Router Infiware, der zwischen KNX Classic und dem IoT über eine IP-Schnittstelle kommuniziert. Außerdem wurden Visualisierungssoftware und die Möglichkeit zur Nutzung intelligenter Assistenten wie Google Home, Amazon Alexa und Apple HomeKit gezeigt.

Krish Pherwani (links) und Rakesh Kolage (rechts), Geschäftsführer des KNX-Start-ups 11IoT, demonstrieren den Infiware-Prozessor.

Simlab aus Polen zeigte die Visualisierungssoftware Simon für Home-Asset-Management, mit der Kunden IoT-Geräte mit KNX zu einem Ökosystem verbinden können. Mithilfe eines 3D-Scansystems wird ein digitaler Zwilling des Hauses erstellt, der die Steuerung von Schaltern und Sensoren auf dem Bildschirm ermöglicht, Dateien wie Handbücher, Quittungen usw. anzeigt, die mit Haushaltsgegenständen wie Kunst, Geräten und Möbeln verbunden sind, und Warnmeldungen wie die Erneuerung von Versicherungen und Garantien in einen Kalender einträgt. Darüber hinaus bietet es ein Ticketingsystem, mit dem ein Facility-Manager über Wartungsprobleme usw. informiert werden kann.

Simlab-Product-Owner Michał Szopa zeigt das Facility-Betriebssystem Simon für die Immobilienverwaltung.

Can’nX aus Frankreich stellte eine Reihe neuer Produkte vor, darunter die intelligente astronomische Uhr Klock’nX, die über eine Weboberfläche programmiert werden kann, um Ereignisse zu erstellen, und Aste’nX, das natürliches Licht je nach Tageszeit simuliert, was besonders nützlich ist für Orte, an denen wenig oder kein natürliches Licht vorhanden ist. Darüber hinaus präsentierte das Unternehmen eine Demoeinheit mit dem Eingangsmodul Mod‘nX 4 in Kombination mit dem KNX-IoT-Router Kloud‘nX und dem Lautsprecher Speak‘nX für technische Alarme per Audio, Display und Smartphone-Push-Benachrichtigungen.

Nicolas Colombi, CEO von Can’nX, präsentiert die Demoeinheit für technische Alarme.

Solaregy aus Deutschland präsentierte sein Photovoltaik-Jalousiesystem RaffSun, das ungenutzte Fensterflächen in grüne Energiequellen verwandelt und gleichzeitig vor schädlichem Sonnenlicht schützt. Es wird in Kombination mit dem intelligenten Steuersystem Solaregy eControl verwendet, das den Lamellenwinkel automatisch variiert, um den maximalen Stromertrag zu erzeugen. Außerdem kann das Produkt über seine neue KNX-API-Anwendung über das IoT in Gebäudeautomatisierungs- und Smart-Home-Systeme integriert werden.

Gründer und Geschäftsführer von Solaregy Florian Legermann (links) und Morris Haid (rechts) im Start-up-Pavillon von KNX.

Am letzten Messetag präsentierte das KNX-IoTech-Forum diese innovativen Start-ups in einem vollen Programm im Hauptsaal. Zu den Präsentationen von Mitarbeitern der KNX Association gehörten der System & Tools Support, ein von Roberto Davico veranstalteter KNX-IoT-API-Anwendungsworkshop, gefolgt von einem Vortrag von CEO Heinz Lux, der die Bedeutung der IP-Technologie und die Vorreiterrolle von KNX in der Branche erläuterte. Jesus Arias, Membership & Business Development, zeigte anschließend, wie KNX IoTech das größte IP-Entwicklungsökosystem seiner Art ermöglicht. Danach demonstrierte Christophe Partoens, System & Tools Support, die KNX-IoT-Point-API-Technologie (d. h. KNX-IoT-Geräte). Auch Roberto Davico demonstrierte die KNX-IoT-API-Technologie, bei der ein Anwendungsclient mit dem KNX-IoT-Proof-of-Concept entwickelt werden kann.

Des Weiteren gab Jesus Arias einen Überblick über das Start-up-Incubator-Programm von KNX, gefolgt von einer Präsentation des Geschäftsführers von RIoT Tom Snyder über die Vorteile des Beitritts von KNX zu RIoT, um den KNX-Start-up-Incubator zu fördern.

Jesus Arias, Membership & Business Development der KNX Association, gibt einen Überblick über das KNX-Start-up-Incubator-Programm.

Außerdem fanden Präsentationen der verschiedenen Start-ups und des CEO von Cascoda, Bruno Johnson, über die schnelle Entwicklung von Geräten mit dem KNX-IoT-Open-Sorce-Software-Stack und dem Entwicklungskit von Cascoda für KNX-IoT-Point-API statt. Lorenzo Piro, EMEA Business Director bei Aruba, einem Unternehmen von Hewlett Packard Enterprise, erläuterte die Bedeutung der IP-Infrastruktur in Wohnungen und Gebäuden für die Unterstützung von KNX als führende Technologie für Interoperabilität über IP. Den Abschluss der Veranstaltung bildete Jesus Arias, der die Teilnehmer zur KNX-IoTech-After-Party einlud.

KNX geht in die Welt

In seiner inspirierenden Keynote „Die Zukunft des IoT in der Heim- und Gebäudeautomatisierung“ erläuterte Heinz Lux, CEO und Sprecher der KNX Association, die drei Hauptvorteile der KNX-IoT-Technologie (auch bekannt als KNX IoTech), nämlich Konnektivität, Interoperabilität und Kommunikation. Er wies darauf hin, dass Steuerungssysteme wie Google Nest, Apple HomeKit, Amazon Alexa und Philips Hue getrennte Systeme sind, die nur schwierig zusammengeführt werden können. Hier ist KNX mit über 30 Jahren Erfahrung, 500 Herstellern, die mit dem gleichen Ziel zusammenarbeiten, und über 8.000 zertifizierten kompatiblen Geräten als weltweiter Standard die natürliche Lösung.

Heinz Lux, CEO der KNX Association, hält seine Keynote im Auditorium des IOT Solutions Weltkongresses.

Des Weiteren erklärte Heinz, dass wir für das IoT anstelle von Routern und Gateways eine „Grammatik“ zwischen den Geräten verwenden müssen, d. h. eine semantische Kommunikation, die mit der KNX-Programmiersoftware ETS möglich ist. Abschließend stellte er fest, dass KNX IoTech den Sektor der Gebäudesteuerung revolutionieren wird, dass die ETS alles vorweist, was wir für das IoT brauchen, und dass KNX jeder intelligenten Heim- bzw. Gebäudetechnologie fünf Jahre voraus ist.

Casto Cañavate, Marketing Manager bei KNX, hielt einen anregenden Vortrag mit dem Titel „Die Zukunft der IoT-Industrie in der Heim- und Gebäudeautomatisierung einrichten“. Zunächst wies er darauf hin, dass die Einführung von intelligenten Lautsprechern und Thermostaten das Bewusstsein für das Potenzial von intelligenten Häusern drastisch erhöht hat. Anschließend erklärte er, dass das IoT verspricht, alle Geräte in einem großen Ökosystem miteinander zu verbinden, der Markt derzeit aber stark fragmentiert ist.

Casto Cañavate, Marketing Manager bei KNX, präsentiert die Session „Die Zukunft der IoT-Industrie in der Heim- und Gebäudeautomatisierung einrichten“.

Er warf auch eine Reihe von Fragen zur Sicherheit und zur gemeinsamen Datennutzung auf sowie ob die Geräte wirklich cloudbasiert sind, ob sie offen oder geschlossen sind, ob sie aktualisiert werden können, ob sie einen langen Lebenszyklus haben und ob sie interoperabel sind. Darüber hinaus gab er ein Beispiel dafür, dass es einfach ist, ein Produkt eines Drittanbieters zu einem Kontrollsystem hinzuzufügen. Vielleicht kann noch ein zweites Produkt hinzugefügt werden, wenn sie wirklich interoperabel sind. Doch ab dem dritten Produkt könnte es komplizierter werden.

Casto erläuterte dann, wie KNX alle diese Punkte positiv beantwortet, wie die Sicherheit Teil des KNX Designs ist, wie die KNX Association das IoT angenommen hat und die höchsten Standards beibehalten will und wie KNX IoT als Open-Source-Software-Stack eingeführt wurde, der auf GitLab frei verfügbar ist. Damit befindet sich das Unternehmen in einer hervorragenden Position, um die Energie großer Unternehmen und Start-ups zu nutzen, das IoT einzusetzen sowie Häuser und Gebäude durch Energiemanagement intelligenter und nachhaltiger zu machen.

Fazit

Die IOTSWC war eine großartige Plattform für die KNX Association, um für KNX IoTech zu werben. Sie präsentiert sich in einer inspirierenden Führungsrolle, indem sie den kostenlosen KNX-IoT-Open-Source-Software-Stack zur Verfügung stellt und neuen Start-ups Hilfe beim Einstieg anbietet.

Durch die Veranstaltung wurde mir bewusst, dass ich bisher nie wirklich zu schätzen gewusst habe, welch eine unglaubliche Errungenschaft KNX ist. Aus technischer Sicht hat KNX als weltweiter Standard und als robustes, dezentralisiertes System für mich immer Sinn gemacht. Trotzdem ist es erstaunlich, dass niemand, der in KNX investiert, aufgegeben wird – die Rückwärtskompatibilität ist von Anfang an, also seit über 30 Jahren, das Herzstück von KNX! Das nenne ich einen langen Lebenszyklus. Sollten Sie ein Produkt hinzufügen oder ersetzen müssen, gibt es inzwischen über 8.000 verschiedene KNX-Geräte, die den strengen Zertifizierungsprozess durchlaufen haben und garantiert mit alten und neuen Systemen funktionieren. Von welcher anderen Technologie könnten Sie das Gleiche behaupten?

Darüber hinaus ist es eine phänomenale Leistung, mehr als 500 Hersteller dazu zu bringen, Egos und Rivalitäten beiseite zu legen und für das gemeinsame Wohl zu arbeiten, und zwar nicht nur über ein par Jahre, sondern über Jahrzehnte hinweg. Ganz zu schweigen von der Einrichtung von mehr als 500 Schulungsstätten und der Ausbildung von 100.000 KNX-Fachleuten.

Das IoT verspricht viel, erfordert aber eine nachhaltige Interoperabilität zwischen den Systemen. KNX begegnet diesem Problem mit der für sie typischen Professionalität und Energie. Das sind keine leeren Worte – KNX hat eine nachgewiesene Erfolgsbilanz und die richtige Kultur, um einen Rahmen für das IoT bis weit in die Zukunft zu schaffen und dabei die höchsten Standards einzuhalten.

Yasmin Hashmi ist Redakteurin des Magazins KNXtoday.

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