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Interview: Der erfahrene KNX Ausbilder Gordon Fry darüber, wie Kommunikation und Fachwissen den britischen KNX Markt verändern

In diesem Interview mit Yasmin Hashmi spricht der KNX Ausbilder Gordon Fry darüber, wie Ausbildung und Schulung dazu beitragen, den KNX Markt in Großbritannien zu erweitern, und macht einige Vorschläge, wie der Standard für Elektriker noch attraktiver gemacht werden kann.

Mit einem Abschluss in Elektronik und Elektrotechnik von der Universität Nottingham begann Gordon Frys Reise zu KNX im Jahr 2001, als das Protokoll, damals als EIB bekannt, in Großbritannien noch wenig bekannt war. Von der Planung wegweisender Projekte wie den Siemens-Büros und dem Londoner Excel Exhibition Centre bis hin zur Betreuung von Hunderten von Fachleuten als BEMCO-Haupttutor hat Gordon maßgeblich dazu beigetragen, dass KNX von einer Nischenkuriosität zu einem Eckpfeiler der intelligenten Gebäudeplanung in Großbritannien geworden ist.

Gordon leitet eine Schulungssitzung bei BEMCO, London, UK.

KNXtoday: Wie hat sich die KNX Technologie entwickelt, seit Sie 2017 als Trainer bei BEMCO angefangen haben?

Als ich vor acht Jahren als Ausbilder bei BEMCO anfing, war das Bewusstsein für die KNX Technologie in Großbritannien noch begrenzt. KNX wurde oft als „deutsche Kuriosität“ abgetan, aber heute wird KNX von Architekten, Beratern und Bauunternehmern zunehmend namentlich genannt. Das ist eine große Veränderung. Großbritannien hinkt immer noch hinter Europa hinterher, aber die Dynamik nimmt zu. Die Kunden verlangen jetzt KNX Lösungen, anstatt sich mit proprietären Alternativen zufrieden zu geben. KNX ist nicht an eine einzige Marke gebunden; es ist ein offener Standard mit mehr als 500 Herstellern. Während diese technische Flexibilität eine Stärke ist, kann sie das Marketing erschweren, denn wie verkauft man ein Konzept und nicht ein glänzendes Produkt? Doch das Blatt wendet sich, denn die Planer beginnen, die Interoperabilität und Skalierbarkeit des Standards zu schätzen und anzunehmen.

KNXtoday: Was braucht es, damit KNX in Großbritannien wirklich durchstarten kann?

Zwei Worte: Zugänglichkeit und Einfachheit. KNX wird immer noch als eine Premiumlösung für hochwertige Häuser oder kommerzielle Projekte angesehen. Um in den Mainstream-Markt vorzudringen – ich denke da an das durchschnittliche Dreizimmer-Doppelhaus – müssen die Kosten an die breiteren Budgets angepasst werden.

Genauso wichtig ist die Benutzerfreundlichkeit. Viele Elektriker lieben die praktische Arbeit und nicht das Programmieren am Laptop. KNX begegnet diesem Problem mit Innovationen wie dem E-Mode, der die Kopplung von Geräten per Tastendruck ermöglicht, ohne dass eine Programmierung erforderlich ist. Elektriker können Schalter und Dimmer in wenigen Minuten miteinander verbinden. Der S-Mode (System Mode) eignet sich nach wie vor für komplexe Projekte, aber die Erweiterung der Möglichkeiten von E-Mode könnte KNX wirklich zum Durchbruch verhelfen.

E-Mode ermöglicht die Kopplung von Geräten per Tastendruck, ohne dass eine Codierung erforderlich ist.

KNXtoday: Wohin wird sich KNX Ihrer Meinung nach in Zukunft entwickeln?

IDie IT-Integration muss der Spitzenreiter sein. KNX setzt auf IP-Konnektivität, drahtlose Protokolle und APIs, um eine Brücke zu intelligenten Geräten zu schlagen. Stellen Sie sich ein KNX System vor, das IoT-Sensoren, Sprachassistenten und Cloud-Plattformen nahtlos zusammenführt! Wir sehen bereits APIs, die es KNX ermöglichen, mit Ökosystemen wie Sonos oder Lutron zu kommunizieren. Diese Interoperabilität wird die intelligenten Gebäude von morgen definieren: dezentralisiert, anpassungsfähig und zukunftssicher.

Für professionelle Installateure (Elektriker) bedeutet dies, dass sie sich in Sachen Vernetzung und Softwareintegration weiterbilden müssen. Für die Kunden bedeutet es eine beispiellose Anpassung.

KNXtoday: Sie haben acht Jahre mit der Ausbildung verbracht, was hat Sie bei der Stange gehalten?

Mentorschaft. Die Weitergabe von jahrzehntelanger praktischer Erfahrung an die nächste Generation ist sehr bereichernd. Ich bin kein geborener Lehrer; mein Hintergrund ist der technische Support für Marken wie JUNG, aber es ist befriedigend zu sehen, wie sich die Schüler von Anfängern zu zertifizierten Fachleuten entwickeln. BEMCOs Ethos als familiengeführtes, auf KNX fokussiertes Unternehmen hebt sich ebenfalls von anderen ab. Wir lernen unsere Kunden kennen und schätzen unsere Beziehungen sehr. Unser Standort in London und Partnerschaften mit wichtigen Marken wie JUNG, Theben, Zennio, BAB Techology und Eelectron sorgen für Abwechslung in unserem Schulungsumfeld. Außerdem werden unser bevorstehendes Mentorenprogramm und unsere neu gestaltete Website den Installateuren noch viel mehr Mehrwert bieten. Bleiben Sie dran!

Schulungsstation zur Programmierung von KNX Geräten verschiedener Marken.

KNXtoday: Da Sie sich aus der Vollzeitausbildung zurückziehen, haben Sie noch einen Rat für die KNX Gemeinschaft?

Die Schüler wollen praktische Übungen, nicht nur Theorie. Setzen Sie sich weiterhin für Einfachheit ein. E-Mode ist ein Anfang, aber wir brauchen mehr Werkzeuge, um traditionelle Elektriker einzubinden.

Meine Herausforderung an die KNX Gemeinschaft ist es, KNX so intuitiv wie einen Lichtschalter zu machen. Mit der sich entwickelnden Technologie und einer wachsenden Gemeinschaft sieht die Zukunft rosig aus, und sie ist verbunden.

KNXtoday: Irgendwelche anderen Gedanken?

Vielen Dank an das BEMCO-Team. Ihr Engagement für die KNX Ausbildung hat sich sehr positiv ausgewirkt. Es ist die Mischung aus strenger Schulung und praktischer Unterstützung, die weiterhin den Standard setzt. Sie sind Ihre technischen Partner. Bringen Sie ihnen Ihr Projekt, egal ob es sich um 10 Schalter oder 20 Dimmer handelt, und sie werden Ihnen helfen, intelligentere Lösungen zu entwickeln.

KNXtoday: Ich bin mir sicher, dass die KNX Gemeinschaft Gordon für all seine gute Arbeit und den Unterschied, den er für die Branche gemacht hat, danken möchte.

www.bemco-knx.co.uk

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