Wie KNX Secure smartifizierte Gebäude schützt und was Planende, Installateure und Betreiber jetzt beachten sollten.
In der intelligenten Gebäudetechnik sind reibungslose und vor allem sichere Datenströme gefragt. Das gilt insbesondere bei der Umsetzung von KNX-Anlagen im Wohnbestand und in gewerblich genutzten Gebäuden. Die KNX IP-Schnittstelle von JUNG bildet das zentrale Verbindungsglied zwischen KNX-System und IP-Netzwerk – etwa für die Inbetriebnahme via ETS, die Visualisierung mit dem Smart Visu Server oder eine mögliche Fernwartung via Internet. Die Schnittstelle ermöglicht in diesen Fällen die Kommunikation zwischen dem KNX-Bus und unterschiedlichen IP-basierten Geräten.
Dank ihrer acht Tunnelverbindungen ist die JUNG IP-Schnittstelle Secure für Mehrnutzerumgebungen bestens gerüstet, etwa wenn parallel zur Visualisierung auch die Inbetriebnahme oder Diagnose erfolgen soll. Zudem bietet sie Vorteile durch ihre kompakte REG-Bauform, eine busstrom-unabhängige Energieversorgung und die systemweite Kompatibilität mit allen JUNG KNX-Komponenten.

KNX Secure umsetzen mit JUNG
Im privaten wie im gewerblichen Umfeld steigt der Bedarf an der sicheren Umsetzung intelligenter Gebäudetechnik. Der Grund liegt neben einer steigenden Anzahl von Cyberattacken auch in der gesetzlichen Regulierung. Das deutsche Umsetzungsgesetz der NIS2-Richtlinie zur Ertüchtigung von Unternehmen gegen Cyberattacken wird voraussichtlich noch im Herbst 2025 in Kraft treten. Planende, Fachhandwerker und Betreiber können sich bereits jetzt auf die regulatorischen Anforderungen vorbereiten und ihre KNX-Anlagen mit KNX Secure absichern.
KNX Secure ist ein Protokoll zur Verschlüsselung von Kommunikation, sowohl auf der Busleitung (Data Secure) als auch im IP-Netzwerk (IP Secure). Die IP-Schnittstelle von JUNG ist hierfür vorbereitet: Sie ermöglicht den verschlüsselten Zugriff über das Netzwerk, etwa wenn die App Smart Visu Server zur Visualisierung eingesetzt wird.
Use Case Einfamilienhaus
Ein typischer Anwendungsfall zeigt, wie das in der Praxis funktioniert: In einem Einfamilienhaus wurde eine KNX-Anlage mit Visualisierung realisiert. Die gesamte Steuerung, vom Küchenlicht bis zur Beschattung, erfolgt über den Smart Visu Server, der über die JUNG IP-Schnittstelle mit dem KNX-Bus kommuniziert. Um die Verbindung zu sichern, wurde die verschlüsselte Kommunikation aktiviert. Dazu exportierte der Installateur einen projektbezogenen Key Ring aus der ETS und importierte sie im Smart Visu Server. Auf diese Weise konnte für die Anlage des Einfamilienhauses sichergestellt werden, dass alle Telegramme, die über das Netzwerk laufen, nur autorisiert auslesbar sind.
Entscheidend für die Umsetzung von KNX Secure ist, dass alle KNX-Komponenten entlang eines Kommunikationswegs ebenfalls securefähig und korrekt integriert sind – also z. B. Präsenzmelder, Tastsensor und Dimmaktor im Fall des Küchenlichts. Nur wenn sämtliche Geräte die Secure-Funktion unterstützen und in ETS entsprechend in Betrieb genommen wurden, ist die Kommunikation vollständig verschlüsselt. Fehlende Gruppenadressen oder unvollständige Konfigurationen führen dazu, dass Telegramme ignoriert werden – ein klarer Sicherheitsvorteil. Die JUNG IP-Schnittstelle unterstützt diesen Prozess technisch und bietet mit ihrer Schlüsselverwaltung und Tunneladressierung eine praxisfreundliche Umsetzung.
Mit JUNG lässt sich KNX Secure frühzeitig vorbereiten
Alle JUNG KNX Secure Geräte verfügen über einen gerätebezogenen Factory Default Setup Key (FDSK). Dieser eindeutig zugeordnete Geräteschlüssel kann in die ETS eingelesen werden. Besonders hilfreich: bei JUNG KNX-Komponenten geschieht dies komfortabel und zeitsparend über ein QR-Siegel am Gerät, das nach der Installation vom Verantwortlichen aufbewahrt wird. So lässt sich schon bei der Erstinbetriebnahme eine spätere Secure-Kommunikation vorbereiten, ohne dass später Geräte getauscht werden müssen. Das ist nicht nur zukunftssicher, sondern auch im Sinne der kommenden Anforderungen durch das Umsetzungsgesetz der NIS-2-Richtlinie, das angemessen dokumentierte Sicherheitsmaßnahmen fordert.
Ob im gewerblichen Umfeld mit höheren Zugriffsraten und sicherheitsrelevanten Funktionen oder im privaten Wohnbau – mit der KNX IP-Schnittstelle von JUNG lassen sich moderne Ansprüche an Vernetzung, Stabilität und Datensicherheit in der Gebäudeautomation zukunftssicher umsetzen. Sie verbindet die klassische ETS-Welt mit heutigen Anforderungen an Visualisierung, Fernzugriff und Schutz vor Manipulation – und das auf einem Niveau, das sich flexibel skalieren und sicher betreiben lässt.
Mehr Informationen unter jung.group/knx